E-Mobilität, Speicherung und Netzentlastung
E-Mobilität
In der Gemeinde Langenhorn verkehren 2024, 2.252 Kraftfahrzeuge, davon nach Statistik des Kreises 173 E-Fahrzeuge, inklusive Hybridfahrzeuge. Eine weitere Steigerung ist in den nächsten Jahren anzunehmen. Die Entwicklung der E-Mobilität ist wie folgt dargestellt:
Die hohe Einfamilienhausquote in Langenhorn legt eine dezentrale Ladeinfrastruktur nahe, jeder Halter eines E-Autos kann eine eigene Wallbox installieren, da es feste Stellplätze in unmittelbarer Nähe des Hausstromes gibt. Dennoch ist es für Besucher wichtig eine öffentliche Ladeinfrastruktur bereitzustellen, bisher gibt es in Langenhorn sechs Öffentliche Ladestationen mit insgesamt 14 Ladepunkten. Über die B5 erfährt Langenhorn, insbesondere während Ferienzeiten, einen erhöhten Durchfahrtsverkehr, im Mittel liegt die Anzahl der durfahrenden PKW bei 5.531 in Richtung Hamburg, sowie 5.353 in Richtung dänischer Grenze. (Bundesanstalt für Straßenwesen, 2021).
Für Durchreisende, die ihr Elektrofahrzeug aufladen möchten, existiert bislang kein integriertes Konzept. Aufgrund der langen Ladedauer ist es für die Durchreisenden gut, wenn ihnen in direkter Nähe zur Ladestation ein Café o.ä. zum Verweilen zur Verfügung steht. In der Lage ist eine Ansiedelung von Ladestationen verschiedener Anbieter wie Tesla oder EnBW denkbar.
Speicher
Der erste registrierte Batteriespeicher in Langenhorn wurde 2012 mit einer Kapazität von 21 kW Lade-/Entladeleistung installiert. Die Lade-/Entladeleistung stellt die Geschwindigkeit dar, mit der die Batterie entladen und geladen wird. Bei privaten Speicheranlagen ist die Kapazität oftmals zwischen 1,5 und 2,5-mal so groß wie die Nennleistung der Batterie.
Seit 2019 ist die Anzahl der installierten Speichersysteme kontinuierlich steigend. Die passt zu der erhöhten Anzahl an PV-Installationen in diesen Jahren. Bis zum Stand April 2024 sind Speicher mit einer Leistung von ca. 550 kW installiert worden, was einer Kapazität von ca. 1 MWh entspricht:
Netzentlastung
Langenhorn liegt entlang einer Hochspannungsleitung, an welche es über ein Umspannwerk anknüpft. Entgegen den meisten Hochspannungsleitungen in der Region handelt es sich dabei um keine Engpassleitung – d.h. bei der jetzigen Energieerzeugung erfolgt nur in Ausnahmefällen eine Herunterregulierung der Erzeugungsanlagen:
Durch einen Ausbau von weiteren Erneuerbaren kann es dazu kommen, dass die Kapazitäten des Netzes überschritten werden. Durch den Ausbau stromintensiverer Verbraucher, sei es zur Wärmeerzeugung, im Sinne der E-Mobilität oder gar durch die Produktion von Wasserstoff oder der netzdienlichen Speicherung, kann der gründe Strom Vorort besser und wirtschaftlicher genutzt werden und möglichen Netzengpässen wird vorgebeugt.
Wasserstoff
Das Wasserstoffnetz soll günstig und Grün erzeugten Wasserstoff aus dem Norden zu den Industrieregionen der Mitte und des Südens Deutschlands bringen. Langenhorn kann hierbei eine Rolle als Erzeuger spielen. Das geplante Wasserstoffnetz ist untenstehend dargestellt:
Am Wasserstoff-Produktionsstandort in Langenhorn soll mittels Elektrolyse 35 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt werden. Langenhorn selbst verfügt noch über keine eigene Wasserstofftankstelle, der Wasserstoff wird nach Husum und Niebüll exportiert. Eine kleine Flotte Wasserstoffbusse ist im Kreis bereits im Einsatz. Einen größeren Anteil an Künftigem Wasserstoffeinsatz spielt nach Willen der Regierung künftig der Ersatz zur Verwendung von Erdgas in der Wärmeversorgung und in der Schwerindustrie. Mit seinem günstigen und verfügbaren Strom kann Langenhorn noch mehr Wasserstoff produzieren, es muss sich allerdings mittelfristig um eine Netzanbindung bemühen.